Rotel RAP-1580 MK2

Konservativer AV-Receiver mit exzellentem Klang

Der Rotel RAP-1580 MK2 im Überblick

Der neue Rotel RAP-1580 MK2 ist ein klassischer AV-Vollverstärker jenseits der 20 Kilo Marke für moderne Heimkinos, der Decoder für Dolby Atmos und DTS:X mitbringt und für bis 7.1.4 Kanälen berechnet. 

Überhaupt hält er sich eher zurück, was neueste Ausstattungs-Features anbelangt. HDMI 2.1 oder aufwändige Streaming-Features sucht man hier vergebens, dafür glänzt der 1580 MK2 mit sieben (flexibel zuweisbaren) potenten internen Class AB-Endstufen, Dirac Raumeinmessung und einem fantastischen Klang und Performance. 

Der Hersteller gibt eine Simultanleistung von 7 x 140 Watt pro Kanal bei 4 Ohm Last und Verzerrungen von >0,05% an. Selektierte Bauteile sollen die Rauschspannungsabstand im analogen Signalbereich auf hohe 100db hieven. Weiteres Merkmal der musikalischen Ausrichtung ist der MM Phonoeingang. 

Klassisches Format, coole Optik

Die Frontgestaltung inklusive der Aluminiumoberfläche kennen wir schon vom Vorgängermodell. Grundsätzlich beeindruckt das hohe Gewicht sowie die hohe Bauform und sorgt für einen selbstbewussten und ansprechenden Eindruck. Kleine Kritik: die Bedienknöpfe auf der Front (speziell die Navigationstasten) fühlen sich etwas wackelig an und funktionieren nicht immer beim ersten Versuch.

Der Lautstärkeregler mutet nicht an wie ein präzise rastendes Tresorschloss, dafür wirkt das große Display (ohne Touchfunktion) stimmig und auch der blau umleuchtete Powerbutton verhilft zu einer modernen Optik. Die blaue Umrandung des Lautstärkeregler leuchtet dagegen nicht, sondern ist gefärbt. Rotel liefert zum Gerät (neben  Fernbedienung + USB Mikrofon) sogar 19´´ Rackohren mit. Alternativ gibt es ebenfalls eine silberne Ausführung.

 

Überzeugender technischer Aufbau

Im Innern verhilft ein massiver Ringkerntrafo den 7 integrierten Class AB-Endstufen zu ihrer Leistungsentfaltung, welche dann durch großzügig diemnsionierte Kühlrippen gekühlt werden.

Der Kühlkörper nutzt dabei fast die gesamte Höhe des Gerätes, was im Endeffekt dafür sorgt, dass die 4 am Boden installierten Lüfter im Betrieb weniger häufig die Drehzahl hochregeln müssen. Die thermische Belastung bekommt der Receiver somit ganz gut in den Griff. Das deutlich zu hörenden Lüftergeräusch im Video werden Sie im Alltag wohl selten erreichen, da im Filmbetrieb selten alle Kanäle auf maximaler Last angefahren werden.

Unsere eigenen Messungen haben die Leistungsangaben des Herstellers weitestgehend bestätigt, insbesondere die schnelle Signalverarbeitung im Vorstufen- und Endstufenbereich setzt dabei Maßstäbe in seiner Klasse. 

RAP-1580 MK2 - Licht und Schatten bei den Anschlüssen

Auf der Rückseite zeigt sich der RAP-1580 MK2 aufgeräumt, mit hochwertigen und leichtgängigen Lautsprecheranschlussterminals, die (passend zu den Endstufen) symmetrisch angeordnet sind. Bei der Austattung an HDMI 2.0-Anschlüssen wurde zwar an der Menge nicht gespart (2 Out/8 In - davon 1xFront), jedoch sind nur 3 der 7 Eingänge auf der Rückseite mit HDCP 2.2 ausgestattet.

Weitere Besonderheiten: relativ viele klassische SPDIF Anschlüsse sowie symmetrisches XLR Eingangs-Paar. WLAN gibt es nicht, jedoch gibt es eine integrierte Ethernet-Schnittstelle für Firmware-Updates sowie für Steuerungszwecke. Für Streaming packt Rotel einen APT-X kompatbiblen Bluetooth Empfänger an Bord.

Fazit: audiophiler Klang für erfahrene Detailliebhaber

Der Rotel RAP-1580 MK2 ist klanglich auf der audiophilen, präzisen Schiene unterwegs mit viel Auflösung und Feinzeichnung. Er versucht nicht den effektvollen "Spektakelklang" eines Denon AVC-X8500H(A) mit angehobene Höhen und Bässen oder den eher wärmer und milder abgestimmten Klang eines Anthem MRX 1140 bzw. eines Marantz SR8015 zu verfolgen. 

Bei der Ausstattung vermissen wir lediglich eine vollausgebaute HDCP2.2 Bestückung, sowie separate Bass/Höhen Regler. Für versierte Anwender mit schlanken/puristischen High-End Systemen ohne viel Quellgeräte, stellt der Rotel RAP-1580 MK2 somit einen attraktiven Gegenentwurf zu den gängigen AV-Boliden dar.